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Meteorologie
Grundlagen
Die Atmosphäre
Der Duchmesser der Erde beträgt am Äquator ca. 12.700 km.

Die Schichtdicke der Atmosphäre beträgt nur 500-1000 km.

Die Luft
Die Luft ist ein Gasgemisch, das bis in ca. 80 km Höhe konstante Zusammensetzung hat !

Stickstoff N2 78,08%
Sauerstoff O2 20,95%
Argon Ar 0,93%
Kohlendioxyd CO2 0,025%
sonstige Edelgase 0,01%

Merke:
Stickstoff ca. 78%
Sauerstoff ca. 21%
Kohlendioyd 0,025%
Edelgase ca. 1%

Struktur der Atmosphäre

Troposphäre – Tropopause

Die Troposphäre
Die Troposphäre ist die unterste Schicht der Atmosphäre.
Die Temperatur nimmt in der Troposphäre mit zunehmender Höhe ab.
In der Troposphäre befindet sich die gesamte, in der Atmosphäre enthaltene, Feuchtigkeit.
In der Troposphäre findet das Wettergeschehen statt.
Bildung von
Fronten
Wolken
Gewitter
Niederschlägen

Die Höhe der Troposphäre ist abhängig von der geographischen Breite auf der Erde und von jahreszeitlichen Schwankungen.

Die Grenzschicht zwischen der Troposphäre und der darüber liegende Stratosphäre heißt Tropopause.

Die Tropopause hat eine vertikale Mächtigkeit von 50-5000 ft.


Die Höhe der Tropopause beträgt

am Äquator 16-18 km

in unseren Breiten 11-13 km

an den Polen 6- 8 km


Die Temperatur der Tropopause beträgt

am Äquator -80°C

in unseren Breiten -60°C

an den Polen -40°C


Luftdruck - Höhe


Sauerstoffmangel (Hypoxie)


Temperaturverlauf in der Atmosphäre


Die ICAO-Standard- Atmosphäre

Damit alle Piloten mit festgelegten einheitlichen Werten, bezogen auf die Atmosphäre, rechnen können, wurden Mittelwerte ermittelt und festgelegt. Damit ist es zwar nicht möglich exakte Werte zu ermitteln, da jedoch bei allen Berechnungen und Messungen die gleichen Fehler auftreten, sind die Ergebnisse dieser Berechnungen und Messungen jedoch miteinander vergleichbar.


Luftdruck in 1013,25 hPa

Meereshöhe 29,92 inch Hg

760 mm Quecksilbersäule


Temperatur in Meereshöhe +15 °C


Temperaturabnahme -0,65 °C/100 m

in der Troposphäre -2 °C/1000 ft


Tropopausenhöhe 36.000 ft

11.000 m


Tropopausentemperatur -56,5 °C


Luftdichte in Meereshöhe 1,225 kg/m3


rel. Luftfeuchte 0 %


Die barometrische Höhenstufe


Höhenmessung

Höhenmessung im LFZ = Druckmessung

Der barometrische Höhenmesser im LFZ ist ein Druckmesser, der entsprechend der ICAO-Standard-Atmosphäre geeicht ist!

- Eine Druckänderung von 1 hPa bewirkt eine Änderung der Höhenanzeige um 30 ft.

- Hoher Druck --> geringe Höhe !

Niedriger Druck --> große Höhe !

- Der Höhenmesser wird auf einen Referenzdruckwert eingestellt. Wenn dieser

Referenzdruck herrscht, zeigt der Höhenmesser die Höhe 0 ft an !

Jede Höhenanzeige bezieht sich dann auf diese Druckhöhe.



Höhenmesser - Einstellungen

QFE

- Der jeweilige Flugplatz wird als Bezugsfläche genommen.

- Während des Fluges zeigt der Höhenmesser die Höhe über dem Bezugsflugplatz an.

- Am Boden zeigt der Höhenmesser 0 ft an.

- Die Höhenanzeige eines auf QFE eingestellten Höhenmessers wird als Höhe über Grund oder Hight bezeichnet.

- Die QFE-Einstellung wird nur bei Platzrundenflügen verwendet.

QNH

- Die mittlere Meereshöhe ( MSL = mean sea level, NN = Normal Null ) wird als Bezug genommen.

- Der QNH-Wert ist der auf mittlere Meereshöhe reduzierte Wert eines Ortes unter der Annahme, dass an dem Ort und unterhalb des Ortes die Temperaturverhältnisse der Normalatmosphäre herrschen ( LuftVO §31, Abs. 1 )

- Während des Fluges zeigt der Höhenmesser die Höhe über der mittleren Meereshöhe ( MSL, NN ) an.

- Am Boden zeigt der Höhenmesser die Höhe des Flugplatzes über MSL, also die Elevation an.

- Die Höhenanzeige eines auf QNH eingestellten Höhenmessers wird als Höhe über MSL oder Altitude bezeichnet.

- Die QNH-Einstellung wird bei allen Flügen unterhalb 5000 ft MSL oder 2000 ft GND verwendet.

QNE

- Der Boden-Luftdruck der ICAO-Standardatmosphäre ( 1013 hPa ) wird als Bezug genommen.

- Während des Fluges zeigt der Höhenmesser die Höhe über der 1013 hPa-Fläche an.

- Am Boden zeigt der Höhenmesser die Höhe des Flugplatzes über 1013 hPa-Fläche an.

- Die Höhenanzeige eines auf QNE eingestellten Höhenmessers wird als Flugfläche oder Flightlevel bezeichnet.

- Die QNE-Einstellung wird bei allen Flügen oberhalb 5000 ft MSL und 2000 ft GND verwendet. Dabei sind die Halbkreisflugregeln zu beachten.

- Bei 0°...179° Mißweisender Kurs über Grund ( magnetic track ) sind die Flugflächen 55, 75 oder 95 zu benutzen.

- Bei 180°...359° Mißweisender Kurs über Grund ( magnetic track ) sind die Flugflächen 65 oder 85 zu benutzen.


Höhenmesser - Umstellung

Transition - Altitude

Wenn die Transition-Altitude im Steigflug durchflogen wird, ist der Höhenmesser auf 1013 hPa ( Standard-Höhenmessereinstellung ) eingestellt.

Die Transition-Altitude ist in der hiesigen Gegend 5000 ft.


Transition - Level

Wenn der Transition-Level im Sinkflug durchflogen wird, ist der Höhenmesser von 1013 hPa ( Standard-Höhenmessereinstellung ) auf QNH umzustellen.

Der Transition-Level wird auf Grund des herrschenden Luftdrucks ermittelt. Der Transition-Level ist die nächste Zehner-Flugfläche ( FL60, FL70 usw. ), die mindestens 1000 ft über der Transition-Altitude liegt.


Transition - Layer

Der Transition-Layer ist der Raum zwischen Transition-Altitude und Transition-Level. Er hat eine vertikale Ausdehnung von mindesten 1000 ft ( maximal 1999 ft ).


Beispiel: Höhenmessung


QFE - QNH - QNE


Hauptdruckflächen

Für die Hauptdruckflächen werden Höhenwindkarten herausgegeben.

Die Hauptdruckflächen sind wie folgt definiert:

850 hPa FL 050

700 hPa FL 100

500 hPa FL 180

400 hPa FL 240

300 hPa FL 300

250 hPa FL 340

200 hPa FL 390


Höhe der Druckflächen bei unterschiedlichen Temperaturen


Wenn man eine Luftmasse betrachtet, die bei gleichem Luftdruck am Boden unterschiedliche Temperaturen aufweist, so erkennt man, daß das Volumen der wärmeren Luftmasse größer ist, als das Volumen der kälteren Luftmasse (Gesetz von Boyle / Mariotte ).

Dabei kann man davon ausgehen, daß sich die vertikale Ausdehnung der Luftmasse in gleicher Weise verhält. Da der Druck der wärmeren und der kälteren Luftmasse am Boden und an der Obergrenze der Luftmassen jeweils als gleich angesehen werden kann, er kennt man, daß bei der wärmeren Luftmasse die Druckflächen weiter auseinander liegen, als bei der kälteren Luftmasse.

Dh. zB. daß die 500 hPa Druckfläche bei einer kälteren Luftmasse niedriger liegt als bei einer wärmeren Luftmasse.

Merke: "Im Winter sind die Berge höher !"


Luftdruck - Höhe

Merke: "Vom Hoch ins Tief gehts schief !"


True Altitude ( wahre Höhe )

Da die barometrischen Höhenmesser im LFZ nach der ICAO-Standardatmosphäre geeicht sind, muß bei der Ermittlung der wahren Höhe ( True Altitude ) die Abweichung von der Standardatmosphäre berücksichtigt werden.

Zuerst muß die Abweichung des Höhenmesser-Referenzwertes von dem aktuell herrschenden Luftdruck in MSL berücksichtigt werden. Anschließend wird die Abweichung der tatsächlichen Temperatur von der für diese Höhe vorgesehenen Standard-Temperatur berücksichtigt.


Beispiel:

Vorgaben:

Der Höhenmesser ist auf 1013 hPa eingestellt,

die COAT beträgt -18°C,

das QNH beträgt 980 hPa


Lösung:

Die Differenz zwischen QNE und QNH beträgt 33hPa.

Dh. die 1013 hPa-Fläche liegt 1000 ft unterhalb MSL.

Also fliegt das LFZ, bisher ohne die Berücksichtigung der

Temperatur in 5500 ft Höhe über MSL.


Die Standard-Temperatur für FL65 beträgt

15°C-(6,5*2°C)=+2°C

Die COAT beträgt -18°C, also ist es z.Z. 20°C kälter als

in der Standardatmosphäre.

Da in einer kälteren Luftmasse die Druckflächen dichter zu-

sammenliegen als in einer wärmeren Luftmasse, fliegt das LFZ

wiederum tiefer als bisher berechnet.


Die durch die Temperatur notwendige Höhenkorrektur wird mit dem Drehmeyer berechnet:

In dem blauen Feld "ALTITUDE" wird -18°C über 6500 ft gestellt.

Auf der äußeren Skala kann man jetzt gegenüber

55 ( =5500 ft ) die True Altitude ablesen : 5100 ft.

In diesem Beispiel beträgt die Höhenmesseranzeige FL65, während die wahre Höhe ( True Altitude ) nur 5100 ft beträgt !


Density Altitude ( Dichtehöhe )


Alle Leistungsdaten eines LFZ beziehen sich auf die ICAO-Standardatmosphäre. Die Luftdichte ist dabei ein wesentlicher Faktor. Jeder Luftdichte ist dabei eine bestimmte Höhe der Standardatmosphäre zugeordnet. Wenn man die Leistungsdaten für eine bestimmte vorgegebene QNH-Höhe wissen will, muß man die, für die in diesem Moment herrschende Luftdichte, Höhe der ICAO-Standardatmosphäre ( auch Dichtehöhe genannt ) ermitteln.

Dazu muß zuerst die Differenz zwischen QNH und QNE mit Hilfe der barometrischen Höhenstufe von 30 ft/hPa berücksichtigt werden.

Anschließend wird die Differenz zwischen der z.Z herrschenden Temperatur und die der Höhe entsprechenden Temperatur der ICAO-Standardatmosphäre berücksichtigt.


Beispiel:

Vorgaben:

Der Höhenmesser ist auf 980 hPa eingestellt, die COAT beträgt +20°C, die Dienstgipfelhöhe des verwendeten LFZ beträgt 10000 ft. ( Die Dienstgipfelhöhe ist die maximale Höhe, bei der das LFZ noch mit 50 ft/min pro Motor steigt. Also bei einem einmotorigen LFZ 50 ft/min und bei einem 2-motorigen LFZ 100 ft/min.


Lösung:

Die Differenz zwischen QNE und QNH beträgt 33hPa. Dh. die 1013 hPa-Fläche liegt 1000 ft unterhalb MSL. Also fliegt das LFZ, bisher ohne die Berücksichtigung der Temperatur in 7500 ft Höhe über der 1013 hPa-Fläche, also in FL75.


Die Standard-Temperatur für FL75 beträgt

15°C-(7,5*2°C)= 0°C

Die COAT beträgt +20°C, also ist es z.Z. 20°C wärmer als in der Standardatmosphäre.

Da in einer wärmeren Luftmasse die Luftdichte, bei gleichem Druck, geringer ist, als in einer kälteren Luftmasse, entspricht die z.Z. herrschende Luftdichte einer größeren Höhe als bisher berechnet.


Die durch die Temperatur notwendige Höhenkorrektur wird mit dem Drehmeyer berechnet:

In dem roten Feld "AIRSPEED" wird +20°C über 7500 ft gestellt.

In dem roten Feld "DENSITY ALTITUDE" kann man jetzt oberhalb der Markierung die Dichtehöhe ( Density Altitude ) ablesen : 9800 ft.

In diesem Beispiel beträgt die Höhenmesseranzeige 6500 ft, während die Dichtehöhe ( Density Altitude ) aber 9800 ft beträgt !

Das LFZ hat schon seine Dienstgipfelhöhe erreicht und kann Hindernis nicht überfliegen !


Luftfeuchtigkeit

Maßeinheit

Absolute Feuchtigkeit [ g/cbm ]

Spezifische Feuchtigkeit [ g/kg feuchter Luft ]

Mischungsverhältnis [ g/kg trockener Luft ]

Relative Feuchtigkeit [ % ]


Relative Feuchtigkeit

Die Relative Feuchtigkeit ist das Verhältnis der z.Z. in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit zur maximal möglichen Feuchtigkeit, ausgedrückt in %.


tatsächliche Feuchte

-------------------------------- * 100 = relative Feuchte [%]

maximale Feuchte


Merke:

Luft kann bei höherer Temperatur mehr Wasserdampf aufnehmen als bei niedriger Temperatur !

D.h. wenn man eine Luftmasse erwärmt, nimmt bei gleichem Wassergehalt die relative Feuchte ab.

Die relative Feuchte ändert sich je °C etwa um 5%.


Aggregatszustände


Wasser trifft man in der Natur in 3 Zustandsformen an:

1.) In fester Form als Eis.

2.) In flüssiger Form als Wasser.

3.) In gasförmiger Form als Dampf. Dieser Wasserdampf ist ein unsichtbares Gas. Was umgangssprachlich als Wasser-dampf bezeichnet wird und sichtbar ist, sind kleine Tröpfchen heißen Wassers.


Eis ist kälter als 0°C. Wenn man Eis Wärmeenergie zuführt, es also erwärmt, nimmt die Temperatur immer mehr zu, bis 0°C erreicht sind. Dann beginnt das Eis zu schmelzen, d.h. es verwandelt sich in Wasser. Für diesen Umwandlungs Prozess ist aber auch Wärmeenergie erforderlich, so dass die Temperatur des Eis-Wassers in der Umwandlungsphase trotz weiterer Wärmezufuhr zunächst nicht zunimmt. Erst wenn das Eis komplett geschmolzen ist, erhöht sich die Temperatur des Wassers wieder.

Wasser kann unter Umständen eine Temperatur von -30°C erreichen, bevor es gefriert. In der Regel beginnt der Gefrierprozess jedoch beim erreichen von 0°C. Beim Übergang vom Wasser zum Eis gibt das Wasser die gleiche Energiemenge ab, die w.o. beschrieben ist, benötigt wird, um 0° temperiertes Eis zu schmelzen.

Wenn Wasser unter den in Meereshöhe herrschenden Druckverhältnissen erwärmt wird, beginnt es bei ca. 100°C zu kochen und es entsteht Wasserdampf. Für den Übergang vom flüssigen zum gasförmigen Zustand muss dem Wasser ebenfalls wieder zusätzliche Wärmeenergie zugeführt werden.


Wasserdampf entsteht einerseits, wenn man Wasser über 100°C erhitzt, andererseits ist er aber auch bei normalen Temperaturen in der Luft enthalten. Wie viel Wasser die Luft enthalten kann, hängt von der Lufttemperatur und dem augenblicklichen Luftdruck ab (z.B. 15 Gramm/cbm).


Das Verhältnis der z.Z. in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit zur maximal möglichen Feuchtigkeit nennt man die relative Luftfeuchtigkeit.


Wenn die Luft soweit abgekühlt wird, daß die relative Luftfeuchtigkeit 100% erreicht, spricht man von Sättigung der Luft. Die Luft wird bei weiterer Abkühlung mit Kondensation reagieren, d.h. es bildet sich Dunst, Nebel oder Wolken.


Merke:

- Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft !

- Bei Abkühlung nimmt die relative Feuchtigkeit zu !

- Die Temperatur, bei der die relative Luftfeuchtigkeit 100% beträgt, nennt man Taupunkt!

- Wenn der Taupunkt erreicht wird, setzt Kondensation ein, d.h. es beginnt die Wolkenbildung!

- Die Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt nennt man Spread !


- Z.B.: Temperatur +15°C

Taupunkt +10°C

==> Spread 5°C

==> relative Feuchtigkeit ca. 75%

wenn die Luft jetzt auf +10°C abkühlt, setzt Wolkenbildung ein !


Wolken

Wolkenbildung


Luft, die wärmer ist als die umgebende Luft, steigt auf.

Die Temperatur der ruhenden, umgebenden Luft nimmt mit zunehmender Höhe um 0,65°C pro 100 m ab.

Die aufsteigende ungesättigte Luft ( rel. Luftfeuchte ist unter 100% ) kühlt mit ca. 1°C pro 100 m ab (trockenadiabatisch ).

Sobald die aufsteigende Luft das Kondensationsniveau erreicht hat ( rel. Feuchte = 100% ) beginnt die Wolkenbildung. Durch die eintretende Kondensation wird Wärme frei. Die aufsteigende Luft kühlt jetzt nur noch mit 0,6°C pro 100 m ab ( feuchtadiabatisch ).


Luft kann aber nicht nur durch Erwärmung aufsteigen, sondern auch durch Aufgleiten einer wärmeren Luftmasse auf eine kältere ( das tritt im Bereich von Fronten auf und heißt deshalb

frontale Hebung ) oder durch Hebung der Luft durch Geländeanstieg ( z.B. im Gebirge, das nennt man orographische Hebung ).

In jedem Fall ist mit der Hebung der Luft eine Abkühlung und damit eine Erhöhung der relativen Luftfeuchte verbunden, die wiederum zur Wolkenbildung führt.


Frontale Hebung führt zur Wolkenbildung


Wolkenbildung durch Hebung an einem Berg.


Feuchte, ungesättigte Luft wird angehoben und kühlt sich trockenadiabatisch mit 1°C pro 100m ab. Bei Erreichen des Kondensationsniveaus setzt Wolkenbildung ein. Die weitere Abkühlung erfolgt jetzt feuchtadiabatisch mit 0,6°C pro 100m. Das in den Wolken enthaltene Wasser regnet weitgehend aus. Nach überschreiten des Gipfels sinkt die Luft wieder ab. Da sie jetzt aber viel weniger Feuchtigkeit enthält als bei der Hebung, erwärmt sie sich trockenadiabatisch mit 1°C pro 100m. Dieser Vorgang ist die Ursache für die Föhnwetterlage in Süddeutschland.


Wind

Planetarische Zirkulation


Bei 30° Subtropische Hochdruckzone

Bei 60° Subpolare Tiefdruckrinne

Polare Kaltluftmassen und subtropische Warmluftmassen treffen aufeinander. Luft steigt auf und es entsteht die subpolare Tiefdruckrinne. Es bilden sich wandernde Tiefs, die für das wechselhafte Wetter in unseren Breiten verantwortlich sind.


Lokale Windsysteme

Seewind

( am Tag )


Landwind

( bei Nacht )


Talwind

( am Tag )


Bergwind

( bei Nacht )


Besonders markante Winde

Mistral

Orographisch bedingt.

Nordströmung über Frankreich.

Im Rhonetal verstärkung bis Sturmstärke.

Maximum im Rhonedelta bei Marseille.


Bora

Orographisch bedingt.

Aus winterlichem sibirischem Hoch zieht Luft über den Balkan.

Fällt an der Dalmatinischen Küste 1000 m zur Adria ab.

Bringt Abkühlung mit sich.


Scirocco

Nicht orographisch bedingt.

Im Mittelmeerraum kräftiger Südwind.

Trockene, heiße Saharaluft gelangt nach Norden.

Die Luft wird über dem Mittelmeer mit Feuchtigkeit angereichert.

Als Folge kommt es zu kräftigen Niederschlägen in Dalmatien, Griechenland und Italien.


Kräfte und Wind

Druckgradientkraft

Wind wird zunächst durch Druckunterschiede hervorgerufen. Eine Luftmasse bewegt sich vom hohen zum niedrigen Druck. Es wirkt also eine Kraft auf die Luftmasse, die vom höheren Druck ausgeht und in Richtung des niedrigeren Drucks wirkt. Diese Kraft wirkt um so stärker, je größer der Druckunterschied ist, genauer gesagt, je größer der Druckunterschied über eine bestimmte Strecke ist. Diese Druckänderung über eine bestimmte Strecke bezeichnet man auch als Druckgradienten. Daher wird die Kraft, die durch Druckunterschiede hervorgerufen wird, auch als Druckgradientkraft bezeichnet.


Corioliskraft

Bekanntlich dreht sich die Erde von West nach Ost. Die Lufthülle der Erde dreht sich entsprechend mit. Am Äquator bewegt sich die Lufthülle mit der Umfangsgeschwindigkeit der Erde, während sie sich an den Polen nur auf der Stelle dreht. Wenn sich nun eine Luftmasse auf der Nordhalbkugel der Erde von Süd nach Nord bewegt, ist die West-Ost-Geschwindigkeitskomponente der Luftmasse größer, als der Erde. Es scheint so, als ob eine zusätzliche Kraft auf die Luftmasse wirkt und sie nach von ihrem Weg vom Hoch ins Tief abdrängt. Diese scheinbare Kraft nennt man Corioliskraft.

Wenn sich eine Luftmasse von Nord nach Süd bewegt, wird sie durch diesen Vorgang nach Westen, also wieder, in Zugrichtung gesehen, nach rechts abgelenkt.

Auf der Südhalbkugel der Erde verlaufen diese Vorgänge in umgekehrter Richtung.


Reibungskraft

Aufgrund der Reibung einer Luftmasse mit der Erdoberfläche wird die Luftmasse abgebremst. D.h. es wirkt auf diese Luftmasse eine Reibungskraft. Einerseits wird die durch die Druckgradientkraft hervorgerufene Geschwindigkeitskomponente abgebremst, andererseits wird die durch die Corioloskraft (Erddrehung) hervorgerufene Geschwindigkeitskomponente z.T. aufgehoben.


Merke:

- Die Reibungskraft wirkt bis 3000-5000 ft über dem Erdboden.

- Vom Boden bis zu dieser Höhe dreht der Wind um 30° nach rechts und verdoppelt seine Stärke.

Z.B.: Bodenwind 27015kt

Wind in 4000 ft 30030kt

- In der Höhe verläuft der Wind isobarenparallel.


Turbulenz

Turbulenzen können verschiedene Ursachen haben:


Orographische Turbulenz

Durch die Reibung der Luft am Erdboden treten insbesondere durch unterschiedliche Geländeformen Turbulenzen auf.


Konvektive Turbulenz

Warme luft löst sich vom Boden, steigt auf und führt dadurch zu Turbulenzen. Diese Turbulenzen treten auch über Kaminen und Kühltürmen auf.


Scherungsturbulenz

Wenn zwei Luftmassen mit unterschiedlichen Windrichtungen bzw. -Geschwindigkeiten übereinanderliegen treten Scherungsturbulenzen auf.


Wirbelschleppenturbulenz

Flugzeuge erzeugen im Flug Wirbelschleppen. Die Wirbelschleppenbildung beginnt, wenn das Flugzeug rotiert, dh. wenn die Tragflächen das Gewicht des Flugzeugs tragen. Die Wirbelschleppenbildung endet, wenn das Flugzeug aufsetzt und die Tragflächen keinen Auftrieb mehr erzeugen.

Die Wirbelschleppen liegen vor dem Aufsetzpunkt, bzw. hinterdem Abhebepunkt des erzeugenden Flugzeugs.

Besonders gefährlich sind die Wirbelschleppen großer Flugzeuge auf Verkehrsflughäfen.

Der Anflug ist deshalb so zu gestalten, dass er höher erfolgt als derjenige eines Großflugzeugs. Der Aufsetzpunkt muss hinter demjenigen eines Großflugzeugs liegen.

Beim Start ist entsprechend zu verfahren. Der Abhebepunkt vor dem eines Großflugzeugs. Da Großflugzeuge in der Regel erheblich steiler steigen können als Leichtflugzeuge, sollte man frühzeitig nach rechts oder links abdrehen ( die Freigaben auf kontrollierten Plätzen berücksichtigen in der Regel die Wirbelschleppenbildung vorausfliegender Flugzeuge ).


Windmessung

Der Bodenwind wird mit einem Rotations-Anemometer, bzw. mit einem Druck- oder Soganemometer gemessen.

Der Bodenwind wird mit mißweisender Richtung und Stärke in Knoten angegeben.

Der Höhenwind wird mit einem Pilotballon, der mit einer konstanten Steigrate von 200m/min steigt, ermittelt. Dabei wird der Erhebungswinkel im Verhältnis zur seitlichen Abdrift erfasst.

Außerdem werden Radiosonden oder Ballonsonden gestartet und mit Hilfe des Radar oder anderer Peilverfahren überwacht.

Der Höhenwind wird mit rechtweisender Richtung und Stärke in Knoten angegeben.


Die Idealzyklone

Frontenbildung

In unseren Breiten hat sich die subpolare Tiefdruckrinne gebildet. Es stehen sich subtropische Warmluft im Süden und polare Kaltluft im Norden gegenüber.



Zunächst stehen sich eine westliche Kaltluftströmung und eine östliche Warmluftströmung gegenüber.

Aufgrund des Druckverlaufs an der Grenzlinie zwischen den beiden Luftmassen bildet sich ein Tief, das nach Osten zieht und den geradlinige Verlauf dieser Grenzlinie verändert.

Diesen Vorgang bezeichnet man als Wellenstörung.

Ein Tiefdruckgebiet ist mit aufsteigenden Luftmassen und auf der Nordhalbkugel der Erde mit einer Zirkulation entgegen dem Uhrzeigersinn verbunden.

Es entsteht ein Gebilde mit vorderseitiger Kaltluft, einem Warmsektor und nachfolgender Kaltluft.

Die Warme Luft des Warmsektors schiebt sich auf die vordere Kaltluft auf (Warmfront).

Die rückseitige Kaltluft schiebt sich unter die warme Luft des Warmsektors (Kaltfront).

Da die Zuggeschwindigkeit der Kaltfront größer ist als die Zuggeschwindigkeit der Warmfront, wird die Warmfront von der Kaltfront eingeholt. Dieser Vorgang wird als Okklusion bezeichnet.


Man unterscheidet zwei Fälle:

Ist die vorderseitige Kaltluft kälter als als die rückseitige Kaltluft, so wird die Warmluft des Warmsektors vom Boden abgehoben und die rückseitige Kaltluft schiebt sich auf die vorderseitige Kaltluft auf. Es entsteht eine Okklusion mit Warmfrontcharakter.

Ist die vorderseitige Kaltluft wärmer als als die rückseitige Kaltluft, so wird die Warmluft des Warmsektors vom Boden abgehoben und die rückseitige Kaltluft schiebt sich unter die vorderseitige Kaltluft. Es entsteht eine Okklusion mit Kaltfrontcharakter.


Wetterberatung

Begriffe

Wetterinformationen

TAF Terminal Aerodrome Forecast

METAR METerological Aerodrome Report

ATIS Air Terminal Information Service

SIGMET SIGnificant METeorlogical

SPECI Sonderwettermeldungen

AFGA Advise For General Aviation

VOLMET meteorological broadcasts

GAFOR General Aviation FORecast


Wind

CALM Windstille

00000Kt Windstille

14010KT Wind aus 140° mit 10 Knoten

14015G30KT Wind aus 140° mit 15 Knoten, Böen (gusts) bis 30 Knoten

VRB10KT Wind, Richtung variabel mit 10 Knoten


Wolken

SKC SKy Clear

NSC No Significant Clouds

FEW a FEW 1/8 2/8 Bedeckung

SCT SCaTtered 3/8 4/8 Bedeckung

BKN BroKeN 5/8 7/8 Bedeckung

OVC OVerCast 8/8 Bedeckung

CAVOC Clouds And Visibility OK

- Sicht > 10 km

- Kein Cb und keine Wolken unterhalb 5000 ft

- Kein Niederschlag, Gewitter, Sand- und Staubsturm, flacher Bodennebel, Staub-, Sand- und Schneefegen.


Wahrscheinlichkeit

PROB30 PROBability 30% = Wahrscheinlichkeit 30%

PROB40 PROBability 40% = Wahrscheinlichkeit 40%


Wetteränderungen

BECMG BECoMinG = werdend

TEMPO TEMPOrary = zeitweise (Dauer < 1h)

NOSIG NO SIGnificant change = keine signifikante Änderung

FM1100 FroM 1100UTC = Beginn des Änderungszeitraums

TL1500 TiLl 1500UTC = Ende des Änderungszeitraums

AT1300 AT 1300UTC = Zeitpunkt der Änderung


Wettererscheinungen

Intensität oder Nähe

- light = leicht

ohne Symbol moderate = mäßig

+ heavy = stark

VC in the ViCinity = in der Nähe


Beschreibung

MI shallow = flach

BC patches = Schwaden

DR low DRifting = fegen

BL BLowing = treiben

SH SHower(s) = Schauer

TS ThunderStorm = Gwitter

FZ supercooled = unterkühlt, gefrierend


Niederschlag

DZ DriZzle = Sprühregen

RA RAin = Regen

SN SNow = Schnee

SG Snow Grains = Schneegriesel

IC diamond dust = Diamantstaub

PE ice PEllets = Eiskörner

GR hail = Hagel

GS small hail and = Reifgraupel oder Frostgraupel or snow pellets


Trübungserscheinungen

BR mist = feuchter Dunst

FG FoG = Nebel

FU smoke = Rauch

VA Vulcanic Ash = Vulkanasche

DU widespread DUst = verbreitet Staub

SA SAnd = Sand

HZ HaZe = trockener Dunst


Andere Erscheinungen

PO well developed = gut entwickelte Staub-/Sandwirbel, dust/sand whirls

SQ SQualls = Böen

FC Funnel Cloud(s) = Wolkenschlauch, Tornado, Wasserhose, tornado

SS Sand Storm = Sandsturm

DS DustStorm = Staubsturm